Schöne Neue Welt* Ein halbes Jahr „Filter Lesung“

Leo: Die von mir bereits beim letzten Quartalsresümee festgestellte Zunahme der medialen Berichterstattung und Begleitung unserer Schönen Neuen Welt – Themen hat sich fortgesetzt, ja im erwarteten Maße gesteigert. Die Fülle an aktuellen Nachrichten im Fernsehen, der Print- und Online-Presse und Buch-Neuerscheinungen erschwert auch mir das Bloggen. Es ist einfach die Qual der Wahl unter Beibehaltung meines Vorsatzes, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Dennoch gibt es einige, die den anrollenden technischen Tsunami nicht zur Kenntnis nehmen oder Gewicht und Bedeutung unterschätzen, verdrängen und kleinreden. Und es passiert auch eines, was bei selbst tiefgreifenden Umwälzung stets festzustellen ist: wir gewöhnen uns viel zu schnell an das Neue, nehmen es in unseren Alltag auf und damit rückt es wieder aus unserem Focus. Das ist einerseits gut und in vielen Situationen lebensnotwendig, wenn wir nicht dauerhaft in Angst und Schock verhalten wollen. Andererseits gibt es unter unseren Themen welche, die eine konkrete Auseinandersetzung mit ihnen erfordern, da sie die Zukunft unserer Spezies so tiefgehend betreffen, ja zum Teil bedrohen, wie nie zuvor. Vielfach sind Diskussionen zu führen, Vorbereitungen zu treffen und neuartige Lösungen/ Kontrollmechanismen zu entwickeln. Wie wollen wir unsere Zukunft gestalten? Wie unsere Gestaltungsmacht erhalten? Wie wollen wir leben?

Dass ich mit meinem Blog und seinen Themen richtig liege und zum rechten Zeitpunkt begonnen habe, zeigt beispielhaft neben vielen, unzähligen verwandten Blogs auch das Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ auf seiner Online-Seite: fast zeitgleich mit Endspiel Filter Lesung startete zu Beginn des Jahres Spektrum.de mit einer neuen wöchentlichen Kolumne (von Adrian Lobe):
Digitalisierung, Ki und Robotik – Lobes Digitalfabrik. Der erste Artikel erschien am 17.1.2017.
Den aktuellen Beitrag dieser Woche halte ich für so gewichtig, dass ich ihm auch einen Beitrag widme: Algorithmen in der Justiz.

Wie erwartet, nehmen die Publikationen und Medienbeiträge zu den Blog- Themen einen immer breiteren Raum ein. Offline, online, national, international.
Allein, wenn man auf der Internetseite des Wissenschaftsmagazins Spektrum der Wissenschaft (Spektrum.de) sich umsieht, springt die starke Gewichtung der digitalen Themen deutlich ins Auge: aktuelles Angebot Digitalpaket Digitales Zeitalter.

John McCarthy einer der großen Pioniere der Künstlichen Intelligenz-Forschung hat sich einmal fast etwas verärgert geäußert: „Sobald etwas funktioniert, nennt es keiner mehr KI“. Und das scheint auch heute noch zu gelten. Allzu leicht stumpfen wir ab, zu schnell gewöhnen wir uns an Realisiertes, was wir bis vor kurzem noch als Wunder oder Unmögliches galt.

Wir sollten uns die Fähigkeit zum Wundern bewahren.

„Es gibt kein Wunder für den, der sich nicht wundern kann“
(Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-196)

Leonardo

P.S.:  Ein Zitat von einem Zitat:
O Wunder!
Was gibts für herrliche Geschöpfe hier!
Wie schön der Mensch ist! *Schöne neue Welt,
Die solche Bürger trägt!
 
„O, wonder! 
How many goodly creatures are there here! 
How beauteous mankind is! O brave new world, 
that has such people in’t!“ 
 
(aus Aldous Huxley: „Schöne neue Welt“ / „Brave New World“, Kap. 8,
dort wird dies zitiert; Ursprung: Shakespeare: „Der Sturm / The Tempest, 5. Akt, Ferdinand und Miranda spielen Schach(!), Miranda spricht diese berühmten Zeilen!)
Ein weiterer Grund für meine neu entfachte Shakespeare-Begeisterung.
William Shakespeare, The Tempest, First Folio (1623).
(Quelle: wikipedia)

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