„Rückschlag“ für die Transhumanisten : Abschaffung des Todes und das Erreichen des ewigen Lebens ist nicht möglich.

Leo: Träumten die Transhumanisten und ihre Anhänger, allen voran Ray Kurzweil, der Leiter der technischen Entwicklung bei Google, bisher davon, dass es mit zunehmenden KI-Entwicklungen und mit Eintritt der technologischen Singularität auch möglich wird, unser Leben immens zu verlängern, das Altern komplett zu besiegen und durch dauernde Zellreparaturen und -erneuerungen letztendlich ewiges Leben zu erlangen, so wurde diesen Träumen ein großer Dämpfer verpasst: Gemäß einer jüngst veröffentlichten wissenschaftlichen Projektstudie ist diese Entwicklung prinzipiell unmöglich sagt sie:

“Aging is mathematically inevitable—like, seriously inevitable. There’s logically, theoretically, mathematically no way out,” says Masel, who published the study with Nelson in Proceedings of the National Academy of Sciences.

„Altern ist mathematisch unvermeidlich – und zwar ernsthaft unvermeidlich. Es gibt logisch, theoretisch, mathematisch keinen Ausweg „

Der Studie selbst kann ich nur bedingt folgen mangels ausreichendem mathematischen und naturwissenschaftlichem Background (Vielleicht können entsprechend vorgebildete Leser sich die Sache mal intensiver ansehen). Aber ich gehe mal davon aus, dass alles Hand und Fuß hat und der Traum vom ewigen Leben (den viele aus gesundem Menschen-verstand heraus ja schon ablehnten oder für unmöglich hielten) damit fürs erste ausgeträumt ist.  Das Altern der Zellen gehört unverrückbar zum Leben, und damit werden wir mit dem grinsenden Sensenmann „leben“ müssen.

Die Transhumanisten mögen sich damit trösten, dass das Projektergebnis eine deutliche Lebensspannenerweiterung nicht ausschließt. Wieviel zusätzliche Jahre (oder Jahrzehnte) „erkämpft“ werden können, bleibt nach wie vor offen. Und wenn ein erwartetes durchschnittliches Alter von 120, oder 140-150 Jahren erreicht werden könnte, das wäre doch auch schon was. Einfach kleinere Ziele anpeilen. 🙂

Unser Hamburger Bürgermeister, Olaf Scholz hat vergangene Woche Lydia Smuda zum 111. Geburtstag gratuliert!
Im Oktober feierte Deutschlands wohl ältester Mann, Gustav Gerneth, seinen 112. Geburtstag in Havelberg.

Es geht voran.

Leonardo

Künstliche Intelligenz bringt Ultraschallbilder aus dem Körper auf das Smartphone

Leo: Über einen Tweet von Prof. Max Tegmark, den ich vor kurzem mit seinem neuen Buch Life 3.0 vorgestellt hatte

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wurde ich auf eine weitere Neuerung aufmerksam, die mit Ki-Unterstützung eine kleine Medizinische Revolution darstellt:
Studenten von Prof. Tegmark hatten im Rahmen eines Start-Up Projektes (Butterfly Network) einen Ultraschall Sensor entwickelt, der direkt an ein Smartphone angeschlossen werden kann. Das „IQ“ genannte Ultraschallgerät ist so groß wie eine Briefmarke, eingegossen in einen Chip. Dieser ist auch mehrfach für diverse Körperregionen einsetzbar, im Gegensatz zu den bisherigen Geräten, die spezifisch für einen Einsatzfall produziert werden. Die Kosten guter bisheriger Geräte liegen ab 100.000 $ aufwärts, IQ soll nächstes Jahr für 2.000 $ auf den Markt kommen.
Der Anwender muss auch kein technischer Spezialist sein, er wird durch einen integrierten Lern-Algorithmus unterstützt.

mehr Lesen? weiterführende links: Wired

Wieder ein schönes Beispiel, wie ich meine, für „segensreiche“ Entwicklungen dank KI.

mehr von Prof. Max Tegmark und seinem Buch „Life 3.0„: YouTube:

 

Das Buch erscheint am 17.11. auf deutsch: Leben 3.0

Leonardo

KI-gestütztes Foto-Verbesserungssystem läßt Photoshop alt aussehen

Leo: Von einem Blog-Leser (vielen Dank!) erhielt ich den Hinweis auf diese grandiose Neuerung:
Mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz gelingen bisher unerreichte Bildverbesserungen, die sichtbar und deutlich über die bisherigen Möglichkeiten mit Adobes Photoshop Programm hinausgehen.
Dieser „verrückte“ Foto-Optimierer heißt EnhanceNet-PAT, Details sind auf der PetaPixel-Seite nachzulesen.
Und schon gibt es auch eine website, die niedrig aufgelösten Bildern zu hoher Auflösung verhilft, wird ebenfalls auf PetaPixel berichtet: Let’s enhance

Dieser Hinweis freut mich ganz besonders, zeigt er doch, welch großartige Weiterentwicklungen uns die fortschreitende KI bescheren kann. Ein erfreuliches Beispiel gegen die Angst verbreitenden „Anti“-Veröffentlichungen, das uns auch vor Augen führt, welch großes Hilfspotential in der KI steckt.
Ich werde in der Zukunft verstärkt nach solchen positiven Nachrichten suchen, um nicht der Gefahr zu erliegen, eine falsche Panikmache zu verstärken. Ausgewogenheit muss das Ziel sein, denn einerseits sind die Warner nicht zu verteufeln oder zu ignorieren. Ihre ernsthaften Anliegen gilt es zu berücksichtigen. Aber den positiven wunderbaren Neuerungen ist gleicher Raum zu geben.

Leonardo

Stephen Hawking: Künstliche Intelligenz könnte schlimmstes Ereignis für Menschheit werden

Stephen Hawking erneuert seine Warnung vor möglichen Folgen einer übersteigerten KI-Entwicklung.

  • Der Physiker Stephen Hawking sagte, das Aufkommen der künstlichen Intelligenz könnte das „schlimmste Ereignis in der Geschichte unserer Zivilisation“ sein.

  • Er forderte die KI-Schöpfer auf, „Best Practice und effektives Management anzuwenden“.

  • Hawking gehört zu einer Reihe von Stimmen, darunter auch Elon Musk, der vor den Gefahren der KI gewarnt hat.

(aus dem CNBC-Bericht von der großen,Technologiekonferenz des Web Summit in Lissabon, Portugal, am 6.11.2017)
Der ganze Bericht (+ Video von Hawkings) ist hier zu lesen: CNBC 

Deutscher Artikel bei Heise.

Leonardo

Leben wir in einer Computersimulation?

Leo: Bei den  aktuellen, rasanten technologischen Entwicklungen taucht plötzlich erneut eine Fragestellung auf, die mich schon einige Jahrzehnte immer wieder beschäftigte: Wer sind wir? Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Ist es denkbar, dass wir in einer Simulation leben, in einer weit umspannenden Computerwelt? Alles Leben, alle Entwicklungen nur eine Art hochkomplexes programmiertes Spiel? Eingerichtet von den „Höheren“ in der „Matrix“.

Das klingt zunächst verschroben, allzu phantastisch, ja für manche geradezu lächerlich.
Aber mal angenommen, es wäre wahr und wir würden es zunehmend erkennen, Beweise für die Richtigkeit bekommen, welche immensen Auswirkungen hätte diese neue Erkenntnis über unsere Realität! Es würde alles Ändern oder in Frage stellen. Unsere Philosophie, unser Bewusstsein, unser Lebensgefühl, unsere Pläne und Aktivitäten, ja eigentlich würde das Universum auf den Kopf gestellt.

Je mehr sich die Haupttreiber der technologischen Entwicklung (künstliche Intelligenz, Genetik und Nanotechnologie) näher kommen und sich gegenseitig befruchten und interagieren, desto mehr Zeichen und Hinweise sehen wir für die Richtigkeit dieser Simulationsidee. Diese absurde, phantastische Idee könnte sich als wahr erweisen.
Auch sind die Zeiten vorbei, wo man beim Hegen solchen Denkens als Phantast und Spinner abgestempelt wurde.

Heute schürfen renommierte, anerkannt intelligente Denker dieser Idee nach, verfassen wissenschaftliche Ausarbeitungen darüber und haben einen öffentlichen Diskurs begonnen.

Da ist z. B. Nick Bostrom, ein schwedischer Philosoph, der in Oxford unterrichtet, und sich intensiv mit den Folgen der Technikentwicklung auseinandersetzt. Seit Jahren beschäftigt er sich tiefgründig mit dem Simulationsthema. Er hat dazu ein Arbeits-/ Diskussionspapier verfasst, das es wert ist, zu lesen:

Are You Living In a Computer Simulation? ORIGINAL

Er hat für die sich darauf ergebenden Diskussionen eine eigene Website angelegt, auf der weitere interessante Beiträge, Schlussfolgerungen und Verweise zu finden sind.

Weiter zu erwähnen: Tausendsassa Elon Musk, auf den ich in einem späteren Beitrag noch ausführlich eingehen werde. Musk, der als genialer Unternehmer die fortschrittlichsten Entwicklungen betreibt (Tesla, SpaceX, Hyperloop, Boring Company, usw..), ist mehr als überzeugt davon, dass wir in einer Simulation leben:

Elon Musk thinks it’s almost certain that we’re living in some version of The Matrix. In fact, he believes that there’s a „one in billions chance“ that reality as we know it is not a computer simulation. (Musk denkt, es ist nahezu sicher, dass wir in einer Art Matrix leben. Tatsächlich glaubt er, dass es nur eine Chance von eins zu einer Milliarde gibt, dass die Wirklichkeit sich nicht als eine Computersimulation erweist).

Als eines der „stärksten“ Argumente  führt er an:

„Vor 40 Jahren hatten wir Pong. Zwei Rechtecke und einen Punkt. Das war, wo wir waren.“ (die Älteren erinnern sich)

„Jetzt, 40 Jahre später, haben wir fotorealistische 3D-Simulationen mit Millionen von Menschen, die gleichzeitig spielen und es wird jedes Jahr besser. Und bald werden wir virtuelle Realität haben, wir werden die Realität verbessern.“

Mehr zur Gedankenwelt von Elon Musk ist hier nachzulesen.

Die Ursprünge der Simulationshypothese gehen weit zurück:
auf wissenschaftlicher Seite:
Ursprünge der Simulationshypothese finden sich in den Interpretationen der Quantenmechanik und Überlegungen zahlreicher Physiker und Informatiker, darunter Carl Friedrich von WeizsäckerJohn Archibald WheelerStephen WolframJürgen Schmidhuber und Gerard ’t Hooft. … Auch Konrad Zuse, der Computererfinder, hat sich damit auseinandergesetzt. (siehe Wikipedia).

Selbst die Bank of America gibt der Simulationsidee eine Realitätschance von 20-50%

Wem das alles zu „trocken“ ist, der sei auf die vielen künstlerischen Themabearbeitungen hingewiesen (Literatur und Film): Dabei möchte ich besonders hervorheben und empfehlen:

Welt am Draht

welt am Draht

von dem großartigen amerikanischen SF-Autor Daniel Francis Galouye aus dem Jahre 1964. Die originale Erstausgabe des Buches erschien unter dem Titel:
Counterfeit World. Weitere Titelvarianten sind: Simulacron-3 (dt. Simulacron Drei ) und  The 13th Floor (dt. Das dreizehnte Stockwerk).

Das Buch wurde mehrfach verfilmt, am genialsten finde ich aber immer noch die
2-teilige Fernsehspielfassung von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahre 1973:

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Fassbinder drehte viele Szenen im damaligen Siemens-Computerwerk in Augsburg. Die dort gefertigten Großrechneranlagen 4004, die riesigen Speicherplattenkisten und Schnelldrucker gaben eine optimale Filmkulisse. Nebenbei bemerkt war ich justament zum Drehzeitpunkt als Auszubildender in diesem Computer Werk, habe daher eine „besondere Beziehung“ zu dem Film. U.a. stechen neben den alten Computeranlagen die orangenen Plastikstühle aus unserer damaligen Cafeteria ins Auge. (das 70er Jahre Orange ist natürlich in dem Schwarzweiß-Film nicht zu sehen. :-))

1999 veröffentlichten die Wachowski-Brüder (damals noch Brüder, zwischenzeitlich sind sie zu Schwestern geworden) den ersten Teil des mittlerweile zum Kult erhobenen Filmes Die Matrix.

matrix_dvd

Zwei Fortsetzungen sollten folgen. Auch darin wird die Frage „Leben wir in einer Computersimulation“ zum zentralen Thema.
Wer sich mit dem Thema „kulturell“ auseinandersetzen möchte, dem seien Galouyes Buch und die DVD’s von Fassbinders Welt am Draht und Wachowskis Matrix sehr empfohlen.
Natürlich eignen sich auch die vielen weiteren weblinks zu den wissenschaftlichen Publikationen und Diskussionen zur Vertiefung.

Ich empfinde das Thema sehr gewichtig und auch nachdenkenswert; werde daher einen zusätzlichen Blog-Menüpunkt einführen, um ihm gerecht zu werden. Man muss bei diesem Thema am Ball bleiben, da ist in naher Zukunft noch vieles zu erwarten.

Leonardo

Warum wir gedruckte Bücher lieber mögen als E-Books – Neue „Erkenntnisse“ an der ewigen Front

Leo: Na endlich kommt Gegenwind in die Diskussion über den voranschreitenden Kulturverlust des Print-Buches!
 Redakteurin beim Magazin Spektrum berichtet über eine jüngst publizierte, wissenschaftliche Studie, der zufolge wir zu digitalen Produkten offenbar ein schlechteres Besitzverhältnis aufbauen. Und wir daher der physischen Variante eines Buches mehr Wert beimessen und auch bereit sind mehr dafür zu bezahlen, da wir nur dieses „richtig besitzen“ können.

Hier der ganze Artikel: Spektrum online

Meine Meinung zu dem Thema: Mittlerweile halte ich die fortgesetzte Diskussion und den angeblichen Formatvergleich für überflüssig und entbehrlich.
Das E-Book ist so wenig die „Weiterentwicklung“ des Buches wie die Fotografie eine Weiterentwicklung der Malerei ist. Daher ist für mich E-Book auch eine falsche Namensgebung.
Natürlich hält das E-Book immense Vorteile für den Lesekonsumenten bereit, die die mir bekannten (meist weiblichen) Vielleser, z. B. meine Frau, sehr schätzen und nutzen. Ein Tausendseitenschmöker wiegt auf dem E-Reader bei der abendlichen Lektüre im Bett 0 Gramm im Gegensatz zum kaum handhaltbarem Hardback Ziegelstein, um nur eines der Vorteilsargumente zu nennen.

Wer entgegen meiner Empfehlung „Beenden des nicht statthaften Vergleiches“, sich dennoch „argumentativ bereichern“ möchte oder sich selbst einem Meinungslager zuordnen, kann hier eine Anleihe nehmen: Buecher.de

Leonardo